BEYOND THE IMAGINATION
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Die Aphasie wird aus dem Griechischen als „Sprachlosigkeit“ übersetzt...

Die Übersetzung trifft voll und ganz zu, denn es handelt sich tatsächlich um eine erworbene Störung der Sprache. Die Aphasie tritt plötzlich, häufig über Nacht, auf. Betroffene fühlen sich schockiert, denn, wenn man plötzlich nicht sprechen kann, ist dies eine schreckliche Erfahrung. Die Aphasiker werden jedoch mit dieser Erfahrung konfrontiert.

 

Der unerwartete „Verlust der Sprache“ ist die Folge einer Schädigung der linken Hirnhälfte, die für die Sprachfähigkeit verantwortlich ist. Diese Schädigung wiederum kann aus einem Schlaganfall oder Hirnblutung resultieren. In dieser Hinsicht ist es wichtig zu verstehen, dass die Aphasie nichts mit geistiger Behinderung oder psychischer Störung zu tun hat. Der Betroffene ist voll zurechnungsfähig, und sein Denken und die Fähigkeit zur Kommunikation erhalten bleibt. Je nach Grad der Schädigung ist der Aphasiker allerdings nicht imstande, sich verbal auszudrücken. Die Fähigkeit, die Sprache zu verstehen, wird meistens auch eingeschränkt. Oft können die Aphasiker auch nicht mit Zahlen umgehen – diese Unfähigkeit wird als Dyskalkulie bezeichnet.

 

Grundsätzlich unterscheidet man vier Formen der Aphasie: Globale Aphasie, Broca Aphasie, Wernicke Aphasie und Amnestische Aphasie. Die globale Aphasie, wie der Begriff nahelegt, ist die schwerste Form der Erkrankung. Dabei sind alle sprachlichen Fähigkeiten betroffen – also, Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben. Die an dieser Form der Aphasie leidenden Menschen sind entweder vollkommen verstummt, oder können nur unverständliche und unstrukturierte Laute äußern.

Der Begriff „Broca Aphasie“ geht auf den französischen Arzt Paul Broca zurück, ...

der bereits im 19. Jahrhundert Aphasiker behandelt hat. Bei dieser Form der Erkrankung können Patienten zwar sprechen, das Sprechen ist jedoch stark verlangsamt und durch Pausen unterbrochen. Da Broca Aphasiker mit großer Anstrengung sprechen, fällt es den Zuhörenden schwer, sie akustisch zu verstehen. Beim Lesen und Schreiben haben sie auch Schwierigkeiten, ihre Gedanken zu artikulieren.

 

Der Begriff „Wernicke Aphasie“ wiederum geht auf den deutschen Arzt Carl Wernicke, der im 19. Jahrhundert medizinisch bewiesen hat, dass die linke Hirnhälfte für die Verarbeitung der Sprache verantwortlich ist. Wernicker Aphasiker sprechen schnell und mit normaler Sprachmelodie. Die Wörter sind aber lautlich und inhaltlich so entstellt, dass die Zuhörenden häufig den Eindruck bekommen, dass sie in einer anderen Sprache sprechen. Beim Lesen und Schreiben werden die Grammatik und Semantik der Sätze nicht verstanden, bzw. nicht korrekt angewendet.

 

Die Amnestische Aphasie ist die leichteste Form der Erkrankung. Amnestische Aphasiker sprechen flüssig, ihre Sätze sind gut strukturiert und artikuliert. Das einzige Problem besteht darin, dass sie die Wörter und Begriffe vergessen, die sie zum Ausdruck bringen wollen. Folglich kommen sie beim Sprechen schnell ins Stocken. Sie versuchen, die fehlenden Wörter durch andere zu ersetzen, bzw. umzuschreiben. Beim Lesen und Schreiben haben sie meistens keine Schwierigkeiten.

Die Aphasie wird nach einem individuellen Plan behandelt. Die Sprachtherapie basiert grundsätzlich auf einer systematischen Stimulierung zahlreicher sprachlicher Ebenen. Bei Sprachübungen müssen die Patienten Wörter hörend und lesend verstehen, Bilder verbal und schriftlich benennen, bzw. beschreiben und Oberbegriffe für abstrakte Kategorien finden. Zur Unterstützung werden auch nicht-sprachliche Methoden einbezogen, wie etwa Gestik und Zeichnen. Neben der Sprachtherapie soll außerdem eine Therapie der primären Ursache erfolgen, soweit das möglich ist.

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